Montag, 12. Dezember 2011

Die letzten Wochen und Abschied aus Chile...


Seit langem wieder einmal melde ich mich aus Chile und das ist auch das letzte Mal. In zwei Tagen fliegen wir schon nach Peru, von wo aus wir unsere Südamerikareise starten. 

Vor ein paar Wochen sind wir mit Max nach Algarrobo gefahren, einem Ort am Meer. Vor allem die Zeit am Strand war echt schön und die Tatsache, dass wir den Sonnenuntergang am größten Pool der Welt genießen konnten. Wir waren zwar unerlaubte Gäste im Ressort aber das muss ja niemand wissen. Der Pool ist so riesig, dass sogar Boote und Kajaks darin fahren dürfen und Tauchgänge sind auch möglich.


Aber auch die Strände von Algarrobo sind bemerkenswert schön, besonders der Sonnenuntergang in einer Bucht war schön und gemütlich. Ich denke die Fotos sprechen für sich.


Gleich zu Hause angekommen sind wir dann zum Cerro San Christobal hoch, wo uns wir Auslandsstudenten zum Grillen trafen und dann danach noch bis in die frühen Morgenstunden bei einem Studienkollegen gefeiert haben.

Ein besonderes Erlebnis war der „Dia de la Musica“ im Parque O`Higgins, eine Veranstaltung bei der eine Vielzahl von chilenischen Bands auftrat und tausende Menschen anlockte. Absoluter Höhepunkt des Festivals war der Auftritt von Chico Trujillo, DER chilenischen Band schlechthin. Die Stimmung war am brodeln und ich hatte eine Gänsehaut am ganzen Körper.


Außerdem sind wir in den letzten Wochen öfters an den Strand von Viña del Mar gefahren und haben Zeit mit unseren Tutoren verbracht. An einem Abend habe wir sie zu uns nach Hause eingeladen um einen gemütlichen Abend mit Guacamole, Pebre und Wein zu verbringen.


Ein anderes Mal sind wir dann von Claudia zu ihrem Wochenendhaus außerhalb von Santiago eingeladen worden. Dort haben wir chilenische Küche und typische Getränke genossen und durften auf den Pferden ihres Bruders reiten. Das war echt ein cooler und gemütlicher Tag.


Ein kulinarischer Höhepunkt des Auslandssemester fand letztes Wochenende statt. Gemeinsam mit Studenten aus Deutschland, Kolumbien und Holland haben wir im Hause Österreich für rund 14 Leute eine Schnitzelpartie mit Kartoffelsalat organisiert. Die österreichische Küche ist doch einfach die beste.


Schlussendlich mussten wir auch noch den Studentenverpflichtungen nachkommen und ich rede nicht von Partys, nein Prüfungen. Die sind aber im Großteil nicht allzu schwierig ausgefallen, vor allem weil uns bei einer der Professor in einen Besprechungsraum gebracht hat, gesagt hat wenn wir Fragen haben wissen wir ja wo sein Büro ist und daraufhin die Tür hinter sich zugemacht hat. Die schwierigste Frage daraufhin war: „Wollen wir’s zuerst jeder alleine machen oder mach ma’s gleich gemeinsam??“

In einem anderen Fach mussten wir eine Präsentation über die Unternehmensstrategie des bekanntesten chilenischen Weinguts „Concha y Toro“ entwickeln. Ausgangspunkt für dieses Projekt war ein Ausflug der Studenten gemeinsam mit unserem Professor direkt an die Quelle, man kann ja nicht über Weinsorten reden wenn man diese nicht persönlich kennt.


Weihnachten nähert sich auch in großen Schritten, auch wenn es bei 30 Grad schwierig ist in Stimmung zu kommen. Nachdem hier die traditionellen Weihnachtsutensilien fehlen haben wir improvisiert und einen Adventkranz gebastelt, der jedoch eine begrenzte Ablaufzeit hat aber dafür umso besser schmeckt. So haben wir dann immer den Adventsonntag gefeiert, mit Weihnachtsliedern und dem schönen Ausblick auf Santiago bei Nacht.   


Das Auslandssemester im Allgemeinen aber vor allem die letzten Wochen waren der Wahnsinn. Deswegen fällt der Abschied aus Santiago und von den vielen neuen Freunden gar nicht leicht. Aber das Leben geht weiter, es kommen eineinhalb schöne Monate voller Reisen und schlussendlich ist es immer wieder schön nach Hause in die Heimat zu kommen. In diesem Sinne, DANKE an alle die dazu beigetragen haben dass dieses Semester so dermaßen genial war, man sieht sich ja schließlich immer 2x im Leben…

Sonntag, 6. November 2011

La Serena, Oktoberfest und wieder einmal Partys :D

Hallo zusammen!

Auch die letzten Wochen in Chile waren wieder sehr ereignisreich. Absoluter Höhepunkt war allerdings der Wochenendausflug nach La Serena mit einer 10-köpfigen Gruppe von Austauschstudenten. La Serena ist eine kleine aber feine Stadt nördlich von Santiago de Chile und ein perfekter Ausgangspunkt für spektakuläre Tagesausflüge. Empfehlenswert ist die Isla de Damas, welche wir mit einem Guide besucht haben. Dort gibt es nämlich Seelöwen und –robben, Pinguine und Delfine.


Und wir hatten Glück, denn wir konnten eine ganze Delfinhorde mit dem Boot begleiten und sogar ein Delfinbaby sehen. Doch wir hatten noch mehr Glück, denn dieses Jahr blühte wieder einmal die Wüste, ein Vorgang der nur alle paar Jahre stattfindet. Besonders auf der Insel de Damas war die Blumenpracht gigantisch, ja fast schon kitschig aber sehr schön. Vor allem hat es auf der ganzen Insel nach Blumen gerochen.


Der schöne Sandstrand lud dann besonders zum Baden ein, auch wenn das Wasser wie immer äußerst erfrischend war. Rapha und ich beschlossen dann spontan vom Bootsanlegesteg ins Wasser zu springen.


Ich bin natürlich, intelligent wie ich bin, kopfüber ins Wasser gesprungen und ich muss sagen, die Haltungsnoten sprechen für mich. Vielleicht ein bisschen zu steil aber dennoch ein wunderschöner Köpfler :D

Viele kennen wahrscheinlich die kleine Badeweisheit „Nicht kopfüber in seichtes (und vor allem unbekanntes) Gewässer springen“. Naja ich kannte es auch, aber das nächste Bild spricht für sich. Gott sei Dank bestand der Meeresboden an dieser Stelle aus Sand, denn es wäre nicht auszudenken was ansonsten passiert wäre.


Doch im Endeffekt hab ich eine Lehre daraus gezogen und in Zukunft werde ich beim Sprung noch mehr Anlauf nehmen. Nein liebe Kinder, bitte nicht nachmachen!!
Bei der Rückfahrt haben wir dann auch noch die Gelegenheit bekommen Pinguine, Seelöwen und –robben zu beobachten.


Nachts sind wir einmal zu einem Observatorium gefahren um uns verschiedenste Sternenbilder erklären zu lassen. Dort sahen wir auch Sterngalaxien, den Jupiter und die Venus und das Skorpion. Ein einzigartiges Erlebnis einmal Sterne und Galaxien so "nahe" erleben zu können.



Jupiter durch die Linse fotografiert (Foto pow. by Julia)

Am letzten Tag sind wir dann noch ins Valle de Elqui gefahren, wo der Großteil der chilenischen Piscoproduktion hergestellt wird. Dort haben wir im Hause Mistral (Piscomarke) eine Piscoführung gemacht, in der auch mehrere Kostproben inkludiert waren. Es war sehr interessant einmal zu erfahren wie dieser Zaubertrank den man da immer trinkt eigentlich hergestellt wird.


Auch landschaftlich ist diese Gegend beeindruckend, denn die kargen und trockenen Hügel umgeben das fruchtbare und grüne Tal und so ergibt sich ein sehr schöner Kontrast.

Das darauffolgende Wochenende war wieder ein verlängertes. Doch aufgrund der starken Reisenachfrage und den damit verbundenen überdurchschnittlichen Preisen haben wir beschlossen in Santiago zu bleiben. Dort haben wir ein Wochenende voller Asados (Grillerei), Geburtstagspartys und sonstigen Feierlichkeiten verbracht. Absolutes Highlight war das Oktoberfest in der Nähe von Santiago. Es ist zwar komisch in gerade in Chile das erste Mal auf einem Oktoberfest zu sein, aber es hat sich auf alle Fälle gelohnt. 


Obwohl ich noch nie auf einem war, bin ich mir sicher das in Chile dieses Fest anders gefeiert wird. Statt Weißwurst und Bretzn gab es hier halt die typische chilenische Küche. Doch das richtig coole daran war, dass man nahezu jedes Bier (und es waren 170 verschiedene Biersorten vertreten) probieren konnte und das gratis. Man bekam zwar nur ein Stamperl aber die Summe macht es aus!

Außerdem haben wir gelernt wie chilenische Bierproduzenten effektives Marketing betreiben. Nicht selten stand eine hübsche Frau im „Dirndl“ vor den Ständen um deren Produkt zu promoten. Nachdem die Mehrheit der Besucher männlich war sicherlich keine schlechte Methode. Pablo meinte er komme sich vor wie bei der Formel 1.


An der Uni gibt es nicht viel Neues, sie ist zwar jetzt nicht mehr besetzt, aber dennoch führen die Chilenen ihren Streik fort. Höchstwahrscheinlich verlieren sie ihr Semester und fangen erst nächstes Jahr wieder zu studieren an, aber bei den Studienkosten kann man das sehr gut nachvollziehen. Auf jeden Fall wird es sehr interessant werden die ganze Situation dann von zu Hause aus weiterzuverfolgen.

In nächster Zeit sind keine großen Reisen geplant aber wer weiß, denn La Serena war auch äußerst spontan. Aber die GROSSE Reise steht ja auch schon fast vor der Tür, denn uns bleiben nur mehr 5 Wochen in Santiago. Wahnsinn wie die Zeit vergeht!

lg Flo

Sonntag, 16. Oktober 2011

Party, Party und Party!!

Hallo,
reisetechnisch gibt es nicht besonders viel zu berichten aus den letzten 3 Wochen, dafür sind wir mehr fort gegangen um den fehlenden Freizeitstress zu kompensieren. Etwas bisher völlig neues für mich war die Headphone Disco, organisiert von Santiago Exchange mit denen wir auch in der Atacamawüste waren.
Pre-Copa bei uns
Nachdem wir uns bei uns zu Hause in Stimmung gebracht haben ging es dann zur Location, die Gott sei Dank sehr nahe war. Bei einer Headphone Disco bekommt jeder Kopfhörer und kann dann zwischen mehreren Kanälen auswählen und so die Musik hören die man möchte. Im Endeffekt tanzt dann jeder in einem anderen Rhythmus, aber man kann gleichzeitig problemlos miteinander sprechen, weil außer den Kopfhörern keinerlei Musik gespielt wird. Um an die Kopfhörer zu kommen musste man allerdings entweder einen Ausweis oder Geld hinterlegen, welches man dann beim Zurückgeben wieder bekam.
Eva, Pablo und ich bei der Headphone Disco
Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man am Ende der Party  noch wusste, dass man etwas hergegeben hat und gibt die Kopfhörer nicht dem Türsteher. Es war echt eine tolle Party und ich hoffe, dass Santiago Exchange bald wieder einmal so etwas organisiert!
Kurz darauf sind wir dann zur viertägigen Olympiade unserer Studienrichtung gefahren, eine Veranstaltung die in Österreich auf alle Fälle fehlt. Jedes Jahr treffen sich alle Studenten gleicher Studienrichtung aus ganz Chile in einer Stadt und nehmen an Sportwettkämpfen teil. Angeboten wird wirklich fast alles, von Schach über Fußball und Basketball, etc. Pablo und ich sind im Tischtennis angetreten und naja, wir waren dabei äußerst erfolgreich. In Summe haben wir mehr Zeit gebraucht um in die Turnhalle zu kommen als das Match zu spielen, denn nach ca. 20 min war der ganze Spaß auch schon wieder vorbei. So konnten wir dann unsere volle Konzentration dem Fortgehen widmen, denn es wird natürlich nicht nur täglich Sport betrieben, sonder auch ordentlich gefeiert und die Chilenen sind was das betrifft echt nicht zu toppen.
Rock in Viña
Die Diskotheken waren immer direkt am Meer, teils dreistöckig mit Terrassen und Meerblick und so wurde dann bis spät in der Nacht oder bald in der Früh gefeiert.  Die Chilenen sagen nicht umsonst, dass die Olympiade die beste Party des Jahres ist. Die coolen Clubs waren auch schon der einzige Luxus den wir während den vier Tagen hatten. Geduscht wurde mit kaltem Wasser und geschlafen auf dem Boden (mit dünner Matratze und Schlafsack aber es war trotzdem kalt in der Nacht) und das gemeinsam mit rd. 30 Studenten in einer Schulklasse.
Schlussendlich gab es dann noch einen weiteren Grund zum Feiern, denn der alte Mann wurde wieder ein Jahr älter und geht nun schon auf den 30er zu J. Geweckt wurde ich mit „sanftem“ Trötenlärm, Geburtstagsständchen und Kuchen mit Kerzen.
Nur für Feinschmecker!
Aber das war nicht die einzige Überraschung an diesem Tag, denn ich wurde auch kulinarisch von meinen Mitbewohnern verwöhnt. Es gab selbstgemachte Semmelknödel mit Champignon-Sauce und es hat einfach nur extrem gut und voll nach Heimat geschmeckt. Es war das erste Mal, dass wir in Chile ein richtig österreichisches Gericht hatten. Abends haben wir dann ein paar Freunde eingeladen um meinen Geburtstag noch anständig zu feiern und auch da gab es wieder Überraschungen.
Von Pablo bekam ich Radhandschuhe wo „Iron-Man“ aufgenäht ist, damit ich mir beim Bügeln keine Blasen hole und von Iris, Claudia und Julia bekam ich eine chilenische Kochschürze und –mütze, damit ich meinem größten Hobby in den chilenischen Landesfarben nachkommen kann.
El Chef
Die letzten Wochen waren echt angenehm und schön. Was das Studieren hier betrifft, so ist unsere Uni übrigens jetzt von den Studenten besetzt worden und somit fallen die Kurse entweder aus, oder wir müssen in ein anderes Gebäude ausweichen. Auch die erste Prüfung hatten wir schon in Ökonomie und naja, war eh ganz okay. Aber wie eine Mitarbeiterin der FH schon einmal sagte, ein Auslandssemester macht man ja nicht um etwas zu lernen, denn das tut man ohnehin zu Hause. Man geht ins Ausland um etwas zu erleben und die Kultur kennen zu lernen. In diesem Sinne, bis später!!

Samstag, 1. Oktober 2011

Buenos Aires: Tango, Fleischberge, Kunst und Architektur

Hallo Leute,
es ist schlimm wie schnell die Zeit vergeht, denn B.A. hat einfach so viel zu bieten und leider hatten wir nur 4 Tage Zeit. Schon alleine die Architektur der scheinbar Millionen Häuser ist wirklich beeindruckend, vor allem weil sie sich durch die gesamte Stadt zieht. Durch das viele Laufen tun einem zwar schnell die Füße weh, doch das schöne Stadtbild und noch vielmehr die extrem veraltete U-Bahn lässt einem keine andere Wahl als die Stadt zu Fuß zu erkunden.
Casa Rosada: Präsidentenpalast
Was wirklich nicht zu erwarten gewesen wäre, war die Tatsache dass wir nach ca. 10 min zufällig zu einem Straßenfest gekommen sind, bei dem die chilenischen Nationalfeiertage gefeiert wurden. Nachdem wir Chile aber schon kannten und B.A. kennen lernen wollten, sind wir bald weiter gegangen.
Parlamentsgebäude
Eines der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Buenos Aires ist der Obelisco, ein Denkmal über dessen Schönheit viel gestritten wird und worüber man durchaus auch streiten kann.
Julia und ich vorm Obelisco
Dort sind wir dann auch wieder zufällig an einem Event vorbeigekommen und zwar an einer Freestyle Motocross Show, welche natürlich von einem österreichischen Getränkehersteller gesponsert wurde. Äußerst sehenswert war am darauffolgenden Tag der Mercado de San Telmo, ein Antiquitätenmarkt. Doch dies war nicht der einzige Ort an diesem Tag wo tausende Menschen ihren Kaufrausch befriedigt haben. Denn eine extrem lange Straße war gefüllt mit Straßenkünstlern und Souvenirverkäufern, woraufhin die Touristen nicht lange auf sich warten ließen.

Abends ging es dann nach La Boca, dem Arbeiterviertel von Buenos Aires. Besonders schön sind dort die bunt bemalten Häuser und die Tangoshows, die fast vor jedem Restaurant zu sehen sind. Doch wenn es dunkel wird scheint es dort gefährlich zu sein, denn Polizisten haben uns bei unserem Heimweg darauf hingewiesen besser nicht weiter zu gehen, weil wir ansonsten unsere Wertsachen sicherlich los gewesen wären.

Schlussendlich sind wir dann sicher, schnell und billig mit dem Taxi nach Hause gefahren um nichts zu riskieren. Ebenso eine Sehenswürdigkeit von B.A. ist der Friedhof, lustig aber wahr. Denn dieser besteht ausschließlich aus Gräbern die so groß sind wie bei uns Kapellen. Dort ist auch Evita (Eva Peron), die ehemalige „First Lady“ Argentiniens begraben.
Friedhof in La Recoleta
Doch laut Reiseführer kommt man dort nur mehr lebend hinein, denn der Friedhof ist voll und die Gräber denkbar teuer. Als nächstes haben wir uns die Floralis Generica angesehen, eine überdimensionale Blume aus Aluminium und Stahl, die sich bei Sonnenaufgang öffnet und sich wieder schließt, sobald die Sonne untergeht.
Floralis Generica
Auch kulinarisch hat B.A. einiges zu bieten. Auf den Tisch kommt in Argentinien hauptsächlich Fleisch, eine Tatsache die mich nun wirklich nicht weiter stört. Also haben wir beschlossen einmal richtig argentinisch Fleisch bzw. Steak essen zu gehen. Gegönnt haben wir uns dann eine Fleischplatte für 3 Personen, bestehend aus Fleisch, Würsten und Innereien. Beilagen haben dabei jedoch nur einen Nebenrolle gespielt.
Julia und ich mit dem Fleischberg
Am letzten Tag war es dann schon körperlich spürbar, dass wir schon tagelang herumlaufen. Dennoch haben wir unsere Erkundungstour eifrig fortgesetzt. Nachdem wir uns aber die Puente de la Mujer (Frauenbrücke) angesehen haben, sind wir in einen Park gegangen und haben den restlichen Nachmittag gammelnd in der Sonne verbracht.
Puente de la Mujer
Nach diesen Tagen in B.A. kann ich sagen, dass mir diese stilvolle Stadt extrem gut gefallen hat und ich mir durchaus vorstellen kann, dass B.A. eine Stadt ist in der man leben kann. Buenos Aires hat einfach in allen Belangen mehr zu bieten, außer bei der Menge der Straßenhunde, der Geldversorgung an den Bankomaten und der Luftverschmutzung. Auf jeden Fall sollte man hierher kommen falls man sich jemals in der Nähe aufhält, denn B.A. ist immer einen Besuch wert.
Saludos, Flo!

Donnerstag, 22. September 2011

Spontantrip nach Chiloé!

Hallooo,
aufgrund des Chilenischen Nationalfeiertages und den damit verbundenen Ferien, haben wir spontan beschlossen wieder einmal zu reisen. Ziel: Chiloé, eine Insel ca. 13h südlich von Santiago de Chile, deren Landschaft der österreichischen Landschaft sehr ähnelt.
Als die Rucksäcke wieder einmal fertig gepackt waren ging es dann mit dem Nachtbus nach Valdivia, eine kleine Stadt auf der halben Strecke. Das einzig blöde an unserer ansonsten so perfekten Reiseplanung war, dass wir um 7 Uhr in der Früh ankamen und die Betreiber unseres Hostal‘s erst 1-2 Stunden später mit uns gerechnet haben. Daher hieß es erst einmal vor verschlossenen Türen zu warten bis uns jemand die Herberge öffnet und das im Dunkeln und bei frostigen Temperaturen. Doch dank unserer starken Sozialkompetenz haben wir schnell Freunde gefunden, die uns beim Zeitvertreib unterstützt haben. Beim näheren Betrachten hat Gerhild dann bemerkt, dass sie die Typen aus Kinofilmen kennt und dann kamen sie mir auf gleich bekannt vor.  
Das bellende A-Team: Hannibal, B.A., Face und Murdock (v. links)
Als uns dann endlich jemand hineingelassen hat, gab es erst einmal ein gemütliches Frühstück und danach gingen wir in die Stadt. Beim Fischmarkt direkt am Fluss haben wir dann fette Seelöwen beobachtet, die entweder völlig vollgefressen nur faul rumgelegen sind oder im Wasser herumgeschwommen sind.
Fischmarkt in Valdivia
Nachmittags sind wir dann zu einem „Fonda“ gegangen, das Feste vergleichbar mit den österreichischen Dorf- bzw. Stadtfesten, nur finden diese aufgrund des Nationalfeiertages statt. Dort haben wir unsere Prachtkörper dann in die Sonne platziert und uns nicht mehr von der Stelle bewegt, außer natürlich um Essbares oder Getränke zu holen. Abends sind wir dann mit Alejandro, ein Argentinier und ebenfalls Bewohner des Hostals, etwas essen gegangen und da wir in 2 Tagen nach Buenos Aires fliegen, hat er uns mit wertvollen Tipps versorgen können. Konsumiert haben wir „Terremoto“ (spanisch f. Erdbeben), ein typisch chilenisches Getränk aus verschiedenen guten Sachen gemischt, in einem Lokal das „Epicentro 1960“ heißt.
 
Claudia und ich mit Terremoto: Mischung aus Schnaps, Wein und Ananaseis (schmeckt)
Ziemlich schwarzer Humor, vor allem weil dort 1960 das schwerste bisher gemessene Erdbeben der Welt war (Magnitude von 9,5). Nach vier Stunden Schlaf ging es dann am nächsten Tag mit dem Bus nach Puerto Montt, von wo wir mit der Fähre auf die Insel gefahren sind.
Geplant wäre eigentlich gewesen in Ancud Pinguine beim Brüten zu beobachten. Da diese aber ganz gemäß der südamerikanischen Mentalität für uns zu spät kamen, blieb uns nur die Option den Tag anderswertig zu verbringen. Aufgrund der Tatsache, dass es am Vortag etwas später wurde und wir total müde waren, gingen wir an diesem Abend gleich nach dem Sandmännchen schlafen ,um für den nächsten Tag in Castro fit zu sein.
Blick aufs Meer von Ancud
Dort erwarteten uns die Palafitos, Häuser die nur auf Pfählen gebaut sind und sich bei Flut völlig im Wasser befinden. Außerdem waren wir dann noch im „Parque Nacional de Chiloé“ spazieren.  
 
Im Hintergrund die Palafitos

Nach vier schönen und ruhigen Tagen umgeben in wunderschönen Landschaften, hieß es dann schlussendlich wieder die Rückfahrt anzutreten und zwar über 15 Stunden im Bus. Aber das nimmt man gerne in Kauf, wenn man dafür nach Chiloé kommen darf!

Saludos, Flo!

Donnerstag, 15. September 2011

Geilstes Wochenende überhaupt!

Hey Leute,
wie viele ja wahrscheinlich schon wissen habe ich das letzte Wochenende in der Atacamawüste verbracht, der trockensten Wüste der Welt. Ich muss sagen es war einfach nur schön und spektakulär. Wir sind gemeinsam mit vielen anderen Austauschstudenten von Santiago nach Calama geflogen, um dann mit dem Bus die letzten Kilometer nach San Pedro de Atacama zu fahren. 
Als wir dann unser Hostel (Erklärung für diejenigen, die weniger Hostelerfahrungen haben: Es handelt sich hierbei nicht um einen Tippfehler und daher nicht um ein Hotel, sondern um eine Herberge, in der man wesentlich billiger und meist in Mehrbettzimmern wohnt) zum ersten Mal von außen gesehen haben, sah es ein bisschen klein und nicht so schön aus. Als wir dann aber drinnen waren, war der erste Eindruck sofort verschwunden. Lederstühle, Flat-Screen und moderne Einrichtung in der Wüste vorzufinden war auch nicht zu erwarten. Nach einer kurzen Stadtbesichtigung ging es dann auch schon mit den ersten Touren los, nämlich zum Valle de la Muerte.
Valle de la Muerte
Zum ersten Mal konnten wir einen Blick über die endlosen Weiten der Wüste werfen. Absolutes Highlight war dann der Abstieg über die Sanddünen im Sprint, sodass es hinter einem nur mehr so gestaubt hat. Anschließend ging es dann zum Valle de la Luna, wo wir den Sonnenuntergang genossen haben.
Valle de la Luna
Bevor wir dann nach Hause gefahren sind um Asado (Gegrilltes) zu genießen und zu feiern, haben wir noch eine Höhlenwanderung bei Nacht unternommen.
Am nächsten Tag sind wir dann gleich in der Früh zur Laguna Chaxa gefahren, wo wir die Flamencos beim Frühstücken beobachten konnten.
Flamencos in der Laguna Chaxa
Anschließend ging es hoch hinaus auf rund 4.200 Meter zur Laguna Altiplanica. Auf dem Weg dorthin hat Marco (unser Guide), der uns während den rumpligen Autofahrten immer perfekt mit Musik von Rammstein und Peter Fox versorgt hat, einen Magnettest mit uns gemacht. Es gibt dort ein Straßenstück, welches von einem extrem starken Magnetfeld umgeben ist. Somit ist es möglich rückwärts und mit abgestelltem Motor den leicht geneigten Hang nur mit Magnetkraft hochzufahren. Einfach nur genial!  Der Magnettest konnte nur mehr von der Laguna Altiplanica übertroffen werden, in der sich die wunderschöne Schneelandschaft gespiegelt hat.
Laguna Altaplanica
Nachdem wir am nächsten Tag schon um 4 Uhr in der Früh weggefahren sind ging es am Vorabend etwas ruhiger zu. Aber das frühe Aufstehen war es einfach wert. Denn um diese Uhrzeit ist die Stimmung bei den Geysiren einfach am schönsten.
Geysire
Zwar war es durch die niedrigen Temperaturen (-15 Grad) etwas kalt, aber weil Marco Milch über den Geysiren erwärmt hat und wir uns somit mit Kakao aufwärmen konnten, war alles nur halb so schlimm. Vor allem weil wir ca. 1h später schon in 30 Grad warmen Wasser gebadet haben. Abwechslungsreicher als die Atacamawüste geht es einfach nicht mehr.
Endlich wieder Wärme...
Nach so viel Abenteuer haben wir uns in Machuca mit einer Lama-Empanada gestärkt. Hoffentlich war da die Carina nicht dabei denn geschmeckt hat es schon ziemlich gut. Am Nachmittag war ich dann noch zum ersten Mal Sandboarden.

Sofort wieder bei der nächsten Gelegenheit!

Ich kann es jedem, der einmal in einer Sandwüste Urlaub macht wirklich nur empfehlen es einfach auszuprobieren. Es hat so viel Spaß gemacht  sodass wir trotz der Höhenlage ständig den Sandhang hochgelaufen und sofort wieder runtergefahren sind. Da dies der vorletzte Tag in San Pedro war wurde natürlich wieder ausgiebig gegrillt und gefeiert, vor allem weil das Programm am letzten Tag nicht ganz so anstrengend, jedoch nicht weniger schön war. Wir haben nämlich in der Laguna Cejar gebadet, wo das Wasser zu 33% aus Salz besteht und man sich einfach nur treiben lassen konnte.


Einfach nur treiben lassen und das eiskalte Wasser genießen...

Jedoch nicht lange, denn das Wasser war EISKALT! Die nächste Station waren die Ojos del Salar, zwei rund 170 Meter tiefe Löcher im Boden, welche mit Süßwasser gefüllt sind. Schlussendlich sind wir dann noch zum Salar de Tebinquiche gefahren, einer Salzwüste wo man stellenweise bis zum Horizont nur Salz sieht.
Diese 4 Tage waren mit Abstand die schönsten, abwechslungsreichsten und spektakulärsten die ich bisher erlebt habe. Ich wirklich nur jedem empfehlen nach Chile zu fliegen und sich die Atacamawüste selber anzusehen, denn die Fotos mögen ja ganz schön sein aber können die Eindrücke nur halb so gut festhalten. Außerdem freut es mich wieder Leute kennen gelernt zu haben und mit ihnen viel Spaß gehabt zu haben, man sieht sich sicherlich bald wieder…
Und nachdem in Chile bald die Nationalfeiertage beginnen und dies für die Studenten Ferien bedeutet, wird der nächste Eintrag nicht mehr lange auf sich warten lassen, also bis bald!
Saludos, Flo!